Die Frage ist doch, welche Schlüsse hieraus gezogen werden können?
Für mich bedeutet das leider auch, dass das schlechte Abschneiden bei diesen Vergleichen kein Problem ist, das rein in der Schule gelöst werden kann, denn offensichtlich sind unsere Schulen gut genug, um Schüler hervorzubringen, die im internationalen Vergleich vorne liegen.
Ferner denke ich nicht, dass es sich bei "privilegierten" Familien um die Spitzenverdiener handelt, die es sich leisten können, ihre Sprösslinge auf ein Eliteinternat oder eine Privatschule zu schicken, sondern eher um die klassisch gutsituierten, deren Kinder die staatlichen Gymnasien besuchen.
Aber wie bringe ich als Lehrer jemandem etwas bei, der keine Lust auf die Schule hat und auch von zu Hause aus nur gesagt bekommt, Schule brauche man eh nicht? In Familien, in denen Bildung als etwas schlechtes angesehen wird? Da kann ich noch 100 Schulreformen durchbringen, das wird die Lage nicht verändern.
Ich würde schlussfolgern, dass das schlechte Abschneiden kein oder zumindest kein reines bildungspolitisches Problem ist (auch wenn es hier durchaus Verbesserungspotential gibt…), sondern auch und vielleicht sogar primär ein soziales. Das ist allerdings ein Bereich, der sich nur schwer durch staatliche Eingriffe ändern lässt, da es auch ein Resultat persönlicher Einstellungen und Ansichten ist.
Ins Fahrzeug eingebaute Navis zeigen ja auch genau deshalb die nächste Richtung im Amaturenbrett auf einer vereinfachten Darstellung an, ähnlich den Pfeilen wie man sie auf Autobahnschildern o.ä. findet, damit man eben nicht auf das komplette Display schauen muss. Und einstellen sollte man es, wenn das Auto an einer Stelle steht, wo es nicht plötzlich wieder wegbewegt werden muss (also nicht an der roten Ampel, sondern auf einem Parkplatz oder so).