favstarmafia

joined 3 years ago
MODERATOR OF
 

Es gibt immer mal wieder Kritik daran, dass man mit seinem Fediverse Account keine Suche über alle Instanzen im Fediverse starten kann.

Diese Kritik möchte ich aufgreifen und hier mit euch zusammen ein Konzept für eine Fediverse-Suchmaschine zu erarbeiten.

Problemstellung
Das Fediverse ist eine dezentrale Struktur, von Plattformen und deren Instanzen, die über das technische Protokoll ActivityPub kommunizieren. Dabei ist es systembedingt so, dass eine Instanz immer nur dann eine Verbindung mit einer anderen Instanz aufbaut, wenn durch die User Interaktionen zwischen den Instanzen ausgelöst werden. Die meisten Instanzen haben also nur Verbindungen zu einer Teilmenge aller Instanzen. Zusätzlich speichert jede Instanz, nur die Kommunikation, die direkt mit ihr stattfindet, also wiederum auch nur eine Teilmenge dessen, was an Inhalten bei den Instanzen steht, mit denen sie verbunden ist. Die Suche einer Instanz liefert deshalb immer nur eine kleine Teilmenge der Inhalte, die im Fediverse veröffentlicht werden.

Lösungsvorschlag
Es wird ein großer Server aufgesetzt, der die Möglichkeiten von ActivityPub und den anderen Fediverse Protokollen voll ausreizt. Dieser Server scannt ständig nach neuen Instanzen im Fediverse und stellt dann von sich aus, selbstständig eine Verbindung zu neu gefundenen Instanzen her. Dann liest er alle verfügbaren öffentlichen Inhalte dieser Instanz aus und speichert diese Daten lokal in einer Datenbank, die mit umfassenden Indizes versehen wird. An diesen Server können dann alle Instanzen im Fediverse eine Suchabfrage abschicken und so ihre User mit einer vollständigen Suchfunktion versorgen.

Offene Punkte

  • Nicht öffentliche Inhalte kann so ein Server nicht durchsuchen.
  • Der Server müsste eigentlich Nachrichten, die auf den Instanzen gelöscht wurden, auch löschen, wie kann das sichergestellt werden?
  • Der Server würde sehr viel Plattenplatz und CPU Leistung für seinen großen Index und die Suchanfragen darauf benötigen, wie soll das finanziert werden?
 

Ich wettere immer mal wieder im Fediverse speziell gegen die Reichen und Hyperreichen, stelle aber immer wieder fest, dass viele einzelne Post dafür nicht das richtige Medium sind. Da mir das Thema aber wirklich sehr am Herzen liegt, habe ich in dem Link zu diesem Post meine Meinung mal genauer aufgeschrieben.

 

Im Fediverse gibt es immer wieder das Problem, das man gerne etwas nicht auf der eigenen Plattform veröffentlichen will, weil man es für destruktiv hält.

Natürlich könnte man einzelne Beiträge willkürlich löschen, aber darum soll es hier nicht gehen.

Ich würde gerne mit euch darüber diskutieren, ob es möglich ist ein Regelwerk auszuformulieren, an dem man sich in solchen Fällen sinnvoll orientieren kann.

Also so etwas wie lokale Gesetzte, in denen ganz klar beschrieben ist, was eine Verschwörungserzählung ist (es geht ganz bewusst nicht um Verschwörungstheorien), wie man sie erkennt und wie genau man sie deshalb beschränken wird.

Beim festlegen dieser Regeln gehen wird davon aus, dass die Instanz schon die üblichen Regeln eines Servers mit Standort Deutschland beinhaltet, zum Beispiel in der folgenden Form (übernommen von Anoxinon)

  • Alle Verstöße oder Aufrufe zum Verstoß gegen deutsches Recht sind untersagt und werden geahndet.
  • Beiträge mit rassistischen, illegalen, pornografischen oder gewaltverherrlichenden Inhalten sind strengstens untersagt. Unter diese Regel fallen auch Avatare und Verweise zu Seiten mit entsprechenden Inhalten (bspw. Cracks, Hacks & Warez).
  • Beleidigungen und Belästigungen sind generell verboten. Darunter fallen auch jegliche Formen der Diffamierung, Hetze, übler Nachrede und dergleichen.

Eigentlich kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass man es hinbekommt so ein Regelwerk sauber auszuformulieren, ich wollte aber trotzdem mal den Versuch wagen es hier anzugehen.

Ich werde immer die Vorschläge von euch in den Hauptartikel übernehmen, so dass dann vielleicht am Ende hier so was wie eine Vorlage für so ein Regelwerk entsteht.

Die möglichen Regeln

  • Private Behauptungen ohne Quellenangabe müssen als solche durch {P} markiert werden.
  • Satire oder Ironie muss durch {S} oder {I} markiert werden (eine von beiden Markierungen genügt).
  • Nicht private Behauptungen oder Artikel, ohne stichhaltige und vertrauenswürdige Quellennennung, können von der Moderation stumm geschaltet werden.
  • Account bei denen Posts öfters stumm geschaltet werden müssen, können von der Moderation komplett stumm geschaltet werden.
  • Diese speziellen Verstöße müssen nur moderiert werden, wenn sie von einem User gemeldet werden.
  • Meldungen zu diesen speziellen Verstößen müssen nur dann von der Moderation bearbeitet werden, wenn sie nachvollziehbar den Verstoß erläutern.

Hier mal ein Account als Beispiel, an dem ihr diese Regeln überprüfen können. Welche von diesen Posts würde man dann stumm schalten müssen, wenn diese Instanz genau diese Regeln hätte?

Diesem Artikel von Mastodon oder Pleroma antworten

 

Lemmy ist eigentlich das perfekte Medium um alles mögliche, was einen selbst interessiert oder bewegt, mit anderen zu diskutieren. Aber speziell bezogen auf die Beiträge in Deutsch, gibt es hier relativ wenige selbst geschriebene Beiträge. Die meisten Inhalte haben eine URL, beziehen sich also auf andere Inhalte, was zumindest mich nur sehr selten dazu bewegen kann, etwas darauf zu antworten.

 

In letzter Zeit passiert es immer häufiger, das ein Admin / Moderator eine ganze Instanz blockiert, weil es ein Problem mit einem einzelnen Account auf einem anderen Server gibt. Das führt dann natürlich dazu, das alle Accounts der beiden Instanzen nicht mehr miteinander kommunizieren können.

Das Problem besteht aber eigentlich aus meiner Wahrnehmung schon auf einer viel tieferen Ebene.

Denn natürlich müssen die Verhaltensregeln verschiedener Instanz nicht im Detail zusammenpassen. Es ist also sehr wahrscheinlich, das bestimmte Inhalt in der Instanz A noch zu den Regeln passen, aber so nicht mehr bei der Instanz B geduldet werden.

Schneinbar übertragen viele Moderatoren ihre lokalen Regeln jetzt inhaltlich auf alle Instanzen im gesamten Fediverse und begehen damit aus meiner Sicht einen Fehler bei der Moderation, weil ihre Regel gar nicht für diese Ebene vorgesehen sind.

Aus meiner Sicht wäre es in solchen Fällen völlig ausreichend, wenn man nur den problematischen Beitrag (oder den ganzen Account) lokal verbannt. Theoretisch könnte man es aber auch den Usern selbst überlassen, was sie von anderen Instanzen nicht sehen wollen. Es ist ja mittlerweile sogar möglich als User ganze Instanzen zu blockieren.

Das blockieren einer ganzen Instanz ist hier aus meiner Sicht nicht angemessen, außer wenn man zum Beispiel eine Umfrage bei den eigenen Usern gestartet hat, die zu dem Ergebnis kommt, dass die Mehrheit nicht mehr mit der anderen Instanz föderieren will.

 

Viele denken bei dem Begriff Netzwerk immer zuerst an die Knoten (im Fediverse die Instanzen) vergessen aber bei ihrer Betrachtung des Netzwerks die Verbindungen zwischen den Knoten, bzw. gehen davon aus, dass zwischen allen Knoten auch immer Verbindungen existieren.

Diesen Fehler machen auch oft User im Fediverse, wenn sie sich eine neue Instanz aussuchen wollen, die möglichst gut zu ihnen passt.

Sie suchen sich eine Instanz aus, wo ihnen viele Punkte (zum Beispiel, die Plattform selbst, die Regeln der Instanz, der Datenschutz der Instanz, der Umgang miteinander, das Hauptthema, ...) so gut wie möglich gefallen.

Wenn sie noch eine Stufe weiter gehen, dann schauen sie vielleicht auch noch mal nach (falls diese Information vom Admin öffentlich freigeschaltet wurden), welche anderen Instanzen von ihrer neuen Instanz aus nicht erreichbar sein werden, weil der Instanzadmin die Föderation (die Verbindungen zwischen den Knoten) zu ihnen blockiert hat.

Bei Mastodon findet man dieser Liste unter /about/more#unavailable-content, wenn der Admin das freigeschaltet hat.

Was man aber als User fast gar nicht in Erfahrung bringen kann, ist eine Blockade in die andere Richtung.

Also welche Instanzen die Instanz blockieren, auf der man sich gerade anmelden will.

Das merkt man aber erst dann, wenn man sich einen Account auf seiner neuen Instanz angelegt hat und dann bestimmten Accounts auf einer anderen Instanz nicht folgen kann.

Noch extremer ist es, wenn man seinen Account auf eine andere Instanz umzieht, dann kommen die Accounts auf den blockierten Instanzen einfach nicht bei dem neuen Account an.

Deshalb wäre ich dafür, eine Suchfunktion für das Fediverse bereitzustellen, bei der man nach der Instanz suchen kann, auf der man einen Account eröffnen will. Diese Suche zeigt dann alle blockierten Verbindungen zu (fremde Instanz blockiert) und von (eigene Instanz blockiert) dieser Instanz an, so das man direkt sehen kann, welche Inhalte man von dort aus nicht erreichen kann.

Hinweis: Bei diesem Artikel geht es nicht darum, das ein Admin von einem Server in Deutschland dazu verpflichtet ist, bestimmte rechtlich verbotene Inhalte von seinem Server fernzuhalten, es geht nur um das blockieren von nicht rechtlich relevanten Inhalten.

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