this post was submitted on 21 Dec 2023
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[–] [email protected] 32 points 2 years ago (2 children)

Wenn ich von meinem morgentlichen Weg zur Arbeit interpoliere, scheint es da andere Probleme zu geben. Z.B. Autofahrer, die sich nicht an Abstandsregeln halten. Ich glaube nicht, dass ich übertreibe, wenn ich sage, dass man nur ca. 1 Woche jedem dieser Autofahrer:innen einen Strafzettel für jeden Abstandsverstoß verpassen müsste um das 17-Milliarden-Loch im Haushalt zu stopfen.

[–] [email protected] 3 points 2 years ago

Ca. 15% der Autos die mich überholen tun das dermaßen knapp, dass man von versuchtem Mord sprechen kann. Weitere 15% warten gesetzeskonform bis sich eine Gelegenheit ergibt und überholen vorsichtig und mit > 1,5m Abstand. Der Rest ist mal mehr mal weniger knapp, deutlich unter 1,5m aber nicht so, dass ich akute Angst habe.

[–] [email protected] 0 points 2 years ago (1 children)

Dann gibt's aber auch Fahrradfahrer, die 'verkehrt herum' in eine Einbahnstraße fahren (dürfen sie zwar, obwohl's bei der Enge dumm ist), und dann schneller, als Ich jemals in solchen Straßen fahren würde, am Hindernis auf IHRER seite vorbeischießen. Da muss man sich nicht wundern, wenn am Ende kein Platz mehr ist.

[–] [email protected] 2 points 2 years ago

Da muss man sich nicht wundern, wenn am Ende kein Platz mehr ist.

Die gefährden aber eben nur sich selbst. Ich persönlich halte in solchen Fälle aber trotzdem an. Muss ja niemandem beim Suizid helfen.

[–] [email protected] 21 points 2 years ago (3 children)

Helmpflicht für Radfahrer — das erbärmliche Feigenblatt, mit dem man eine gescheiterte Vekehrspolitik versteckt. Wenn der Verkehr für Radler sicher ist, dann braucht es keinen Helm. Fast niemand in den Niederlanden oder in Copenhagen trägt Helm; denn es wäre schwerlich nötig.

[–] [email protected] 24 points 2 years ago (1 children)

Ich habe mich mal selbst am Bordstein hingelegt und bin u.a. auf dem Hinterkopf mit Helm gelandet. Ich verstehe wirklich nicht, wieso man ohne Helm fahren möchte. Das ist kein Argument für eine Helmpflicht, aber nach nem ärgerlichen Sturz vermeidbar ggf. Gemüse sein? Ne, danke.

[–] [email protected] 3 points 2 years ago* (last edited 2 years ago) (1 children)

Das hätte dir aber auch als Fußgänger passieren können. So groß ist der Unterschied beim Risiko wirklich nicht (in den Niederlanden ist er sogar vernachlässigbar klein, zumindest nach Toten/km). Der körperliche Zustand ein weitaus wichtigerer Faktor als das Verkehrsmittel. Wenn ich ohne Helm fahre, ist das sicherer, als wenn meine Oma ohne Helm zu Fuß geht. Also werden wir wir jetzt entweder konsequent und reden über eine Helmpflicht für Senioren als Fußgänger, oder wir erlauben Menschen weiterhin sich selbst zu gefährden.

[–] [email protected] 9 points 2 years ago (3 children)

Natürlich kann sich jeder selbst gefährden. Ist mir bei Fremden auch relativ egal.

Ich verstehe tatsächlich nur nicht, dass Leute ohne Helm fahren. Und noch weniger verstehe ich die schwachen Argumente, die Leute bringen, um das für sich selbst zu rechtfertigen.

Aber jeder, wie er mag.

[–] [email protected] 3 points 2 years ago

Ich fahre mit Helm, aber auch nur weil der Weg ins Büro viel zu gefährlich ist (werde mindestens einmal die Woche von Rechtsabbiegern geschnitten).

Ich hasse es, mit dem Helm fahren zu müssen. Es ist ungemütlich, schränkt die Beweglichkeit eben doch ein, man muss das dumme Ding mit sich schleppen, wenn man einkaufen ist, etc.

Wenn wir Infrastruktur wie in NL hätten, würde ich auch ohne Helm fahren.

[–] [email protected] 2 points 2 years ago

Ich verstehe tatsächlich nur nicht, dass Leute ohne Helm fahren.

Menschen haben eine unterschiedliche Bewertung von Risiko. Du würdest nicht ohne Helm Fahrradfahren und es gibt Menschen die ohne Sicherung Klettern. Die meisten machen da keine objektive Analyse der Situation sondern verlassen sich auf ihr Gefühl.

[–] [email protected] 0 points 2 years ago* (last edited 2 years ago) (2 children)

Und noch weniger verstehe ich die schwachen Argumente, die Leute bringen, um das für sich selbst zu rechtfertigen.

So schwach sind die gar nicht. Man kann das Risiko ohne Helm zu fahren schon als akzeptabel betrachten. Zumindest ist es im Vergleich zu anderem Blödsinn, den Menschen typisch so machen überschaubar. Die Leute, die sich immer noch ohne FFP2 Maske in den ÖVPN setzen, sind schon einmal deutlich leichtsinniger als jeder, der keinen Helm trägt. Wenn es voll ist, ist vermutlich sogar die FFP2 (anstelle einer FFP3) noch leichtsinnig. Von den Risiken, die unsere Ernährung und unser sitzender Lebensstil mitsichbringen, möchte ich gar nicht erst anfangen.

Helme reduzieren, die Zahl der schweren Kopfverletzungen etwa um die Hälfte (je nachdem, wo du nachguckst findest du höhere oder kleinere Zahlen). Da sie den Rest des Körpers überhaupt nicht schützen, landen wir wohl am Ende bei einer Risikoreduktion im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. 10km Fahrradfahren ohne Helm sind also vermutlicher sicherer als 12km mit Helm.

Ich trage trotzdem immer einen Helm - die Nachteile sind meiner Meinung nach vernachlässigbar - aber es ist immer noch sicherer ohne Helm zu fahren und einen schweren Unfall zu riskieren als das Auto zu nehmen und einen Herzinfakt zu riskieren. Insofern halte ich mich bei der Helmgeschichte mit Kritik zurück.

[–] [email protected] 3 points 2 years ago

Wenn wir von der Schutzwirkung, die sich lediglich auf den Kopf beschränkt, reden, können wir uns aber sicher darauf einigen, dass dieser der wohl wichtigste Körperteil ist, oder?

[–] [email protected] 0 points 2 years ago

10km Fahrradfahren ohne Helm sind also vermutlicher sicherer als 12km mit Helm.

Hast du die Zahlen vertauscht oder was?

[–] [email protected] 4 points 2 years ago (1 children)

Helme helfen halt, wenn du wirklich einen "Alleinunfall" hast und bei moderater Geschwindigkeit von Rad fällst. Wenn ein LKW über dich drüber fährt, dann hilft dir ein Helm nix. Selbst wenn der direkt über deinen Kopf fährt. Und wenn dich ein Mercedes mit 70km/h umnietet, dann hilft dir ein Stück Styropor auch nichts.

[–] [email protected] 2 points 2 years ago (2 children)
[–] [email protected] 3 points 2 years ago

Dass ein Einzelfall von einem Pickuptruck überrollt wurde ist kein Argument für die Wirksamkeit bei einem LKW Unfall oder bei einer Kollision mit dem Mercedes mit 70 kmh.

[–] [email protected] -3 points 2 years ago* (last edited 2 years ago) (1 children)

Es gibt sicher auch einzelne Fälle, wo das Aufdengehwegkacken einen tödlichen Unfall verhindert hat. Daraus sollte man dann aber nicht gleich eine Regel oder sogar ein Gesetz ableiten.

[–] [email protected] 3 points 2 years ago (1 children)

Was ist das denn für ein dämlicher Vergleich?

[–] [email protected] -3 points 2 years ago (1 children)

Ist das nicht offensichtlich? Das Ding ist: In fast keinem einzigen Fall wird dir der Helm etwas nutzen, wenn dir ein LKW über den Schädel rollt. Von daher macht es auch keinen Sinn, daraus eine Regel oder sogar ein Gesetz ableiten zu wollen. Um das zu veranschaulichen, habe ich ein Beispiel gewählt, wo die Eintrittswahrscheinlichkeit noch deutlich geringer und die Schutzwirkung noch erheblich mittelbarer wird. Gleichzeitig ist in meinem Beispiel der Kostenfaktor des Schutzmechanismus' greifbar, denn selbst ein Autofahrer versteht intuitiv, dass Aufdengehwegkacken kein gesellschaftlich wünschenswertes Verhalten ist und die herbeikonstruierte Schutzwirkung die reale Einschränkung nicht wert wäre.

[–] [email protected] 0 points 2 years ago (1 children)

In vielen Fällen wirst du nicht von einem LKW überrollt, sondern eher beim abbiegen vom Fahrrad geholt. Bei so einem Szenario ist ein Helm schon gar nicht mal so unpraktisch.

[–] [email protected] 3 points 2 years ago

Das mag richtig sein, hat aber überhaupt nichts mit dem Thema zu tun. Das ist hier nämlich, dass man aus absolut kuriosen Glücksfällen, in denen ein Helm normalerweise nicht geholfen hätte, keine Helmpflicht ableiten kann.

[–] [email protected] 17 points 2 years ago

Ich selbst fahre immer mit Helm und finde es gut dass die Pflicht nicht kommt.

[–] [email protected] 9 points 2 years ago

Wiedervorlage der Diskussion: 2024

[–] [email protected] 6 points 2 years ago

Ich begrüße dies.

[–] [email protected] 3 points 2 years ago
[–] [email protected] 3 points 2 years ago

Zusammenfassung:

Die Bundesregierung sieht es nicht als notwendig an, eine Helmtragepflicht für Radfahrer einzuführen. Das geht aus ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hervor. Sie setze weiterhin auf das Prinzip der Freiwilligkeit und darauf, die Eigenverantwortlichkeit der Verkehrsteilnehmer zu stärken. Zudem habe die Bundesanstalt für Straßenwesen durch Erhebungen festgestellt, dass die Helmtragequote seit Jahren ansteige. Der verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU Thomas Bareiß hatte sich dieses Jahr für eine Helmpflicht ausgesprochen.

[–] [email protected] 1 points 2 years ago

Richtig so. Sollen alle selbst entscheiden.

Wenn es wirklich darum ginge, tödliche Verletzungen durch Unfälle zu reduzieren, würde eine Helmpflicht beim Autofahren mehr bringen: Auf jeden getöteten Radfahrer kommen 4,5 Autofahrer mit tödlichen Kopfverletzungen.

[–] [email protected] -1 points 2 years ago

Tausende Menschen die auf Organe warten dürfen sich freuen.

Ernsthaft,als jemand der in Klinik und Rettungsdienst unterwegs ist frage ich mich bei der Diskussion immer ob die Leute nicht 2 Schritte hinter die Statistik schauen können.

"Bessere Radwege!!!" Ja bin ich auch dafür,aber auch auf tollen Radwegen kann man stürzen,ganz ohne Fremdbeteiligung.

"Böse Autofahrer!!" Ja, klar, aber es jemandem wenn du genau weißt,dass der Autofahrer der dich ins Schädel-Hirn-Trauma katapultiert hat war Schuld? Nope. Denn du merkst dann gar nix oder mehr was.

Egal wie streng man kontrolliert, egal wie viel man macht, das Restrisiko bleibt. Und das ist signifikant zu reduzieren für eine minimale Investition und minimale Komforteinbußen. Ich kann euch einfach nicht verstehen.

Übrigens sind die Argumente die bei der Diskussion kommen 1:1 die gleichen die Autofahrer bei Einführung der Gurtpflicht brachten.