this post was submitted on 17 Jun 2025
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Als grobe Daumenregel: Man sollte davon ausgehen, dass es mindestens so viele Jahre braucht, wie von Menschne in eine Grundwasserresource eingegriffen wurde, um sie wieder zu regenerieren, wenn es keinerlei menschliche Eingriffe mehr gibt.
Wenn es um Vergiftung mit Chemikalien geht, kann es auch deutlich länger dauern, oder nur mit einer technischen Reinigung behoben werden, die dann auch eher ein Dekaden oder Jahrhundertprojekt ist.
Von dieser Daumenregel habe ich noch nicht gehört, woher kommt die? Und kommt es nicht auch zu einem riesigen Anteil darauf an wie der Boden genutzt wird da davon abhängt wie das Grundwasser wieder angefüllt wird in Gegensatz dazu wie viel entnommen wird?
Die Daumenregel soll zur Veranschaulichung dienen, wie langsam die Prozesse im Grundwasser sind. Das soll keine "wissenschaftliche" Aussage sein.
Beispiel Bergbau:
Das Grundwasser wird mit der tiefer-werdenden Mine immer weiter abgesenkt. Da ein Bagger das gesamte Bodenmaterial aufnimmt, ist er wesentlich schneller als das Wasser, dass in den Boden infiltriert. Das Wasser wird also nicht schneller wieder zurückfließen, als sich der Bagger durchgebaggert hat.
Beispiel Kontamination und Reinigung:
Wenn wir für die Kontamination eine konstante Rate über die Zeit annehmen, dann infiltriert die Kontaminationsfahne ungefähr so lange in Grundwasserleiter, wie die Zeit zur Grundwasserneubildung. Braucht es z.B. 20 Jahre, bis das Oberflächenwasser im Grundwasserleiter ankommt, dann kommt die Kontamination auch erst in 20 Jahren unten an. D.h. aber auch, dass 20 Jahre nach Ende der Kontamination oben, erst der letzte Rest unten angekommen ist. Die Kontamination wird meistens erst festgestellt, wenn es schon im Grundwasser ist. D.h. zu dem Zeitpunkt hat bereits 20 Jahre Kontamination stattgefunden. Selbst wenn dann sofort aufgehört wird, braucht es dann noch mal genauso lange, bis alles "unten" ist.
Dementsprechend muss eine Reinigung auch mindestens so lange laufen, wenn nicht länger, weil man mehrere Kreisläufe durchlaufen muss.
Es gibt natürlich auch Konstellationen, in denen Grundwasservorkommen praktisch für immer unbrauchbar gemacht werden, z.B. wenn durch die Nutzung Salzwasser aus tieferen Schichten aufsteigt.
Ob es nun 20, 50, 100 oder 1000 Jahre sind: Wer Grundwasser nicht nachhaltig bewirtschaftet, erzeugt damit Schäden, die noch Generationen später Probleme machen und das ist im Sinne einer Generationengerechtigkeit und Nachhaltigkeit inakzeptabel.