this post was submitted on 09 Jun 2025
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Deutschland

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Gedanken: Kann ein Staat der beständig nach unten tritt und nach oben buckelt überhaupt eine Demokratie sein?

#Gedanken #Staat #Frage #Deutschland #2025-06-09 @deutschland

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[–] [email protected] 8 points 2 weeks ago (19 children)

Die Menschen bekommen das, was sie wählen. Wenn man mit der Politik nicht zufrieden ist gleich die Demokratischen Strukturen anzuzweifeln ist schon krude.

[–] [email protected] 11 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago) (2 children)

Einerseits ja natürlich, aber andererseits ist das natürlich auch nicht ganz so einfach.

Man kann natürlich nur die Leute wählen, die zur Wahl stehen und man kann auch nur unter den Informationen wählen, die man hat.

Die Vorauswahl an Kandidaten ist je nach Partei mehr oder weniger gut. Wenn man sich gegen Partei Konsens wendet, schafft man es natürlich nicht weit nach oben. Bei CDU und FDP ist gefühlt eine gewisse Bestechlichkeit oder Gefälligkeit gegenüber Konzernen oder Reichen Konsens.

Die Informationslage über gerade die beiden Parteien ist auch in gewissem Maße gesteuert, da ist ja z.B. die Beziehung zur Bildzeitung normalerweise ganz gut.

Nicht, dass ich generell die Demokratie hier anzweifeln möchte, aber so ganz frei ist die Wahl die man hat dann doch nicht.

[–] [email protected] 4 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago) (1 children)

Man kann natürlich nur die Leute wählen, die zur Wahl stehen und man kann auch nur unter den Informationen wählen, die man hat.

Die Vorauswahl an Kandidaten ist je nach Partei mehr oder weniger gut. Wenn man sich gegen Partei Konsens wendet, schafft man es natürlich nicht weit nach oben.

Das ist aber ein grundsätzliches* Problem. Wenn man, wie ich zT auch, unzufrieden damit ist, dass in Parteien nur noch Karrieristen und Selbstbediener an die Macht kommen, ist man ja frei, etwas dagegen zu tun, und sei es, dass man im Extremfall am Ende selber kandidiert.

Unsere Möglichkeit der Mitwirkung beschränkt sich ja nicht nur aufs reine Wählen, sondern beinhaltet auch das Agieren in Parteien selbst. Hier haben zb viele geschrieben, dass sie jüngst in die Linkspartei eingetreten sind und nun 'von innen' formen wollen.

*Grundsätzlich iSv: diese Unzufriedenheit ist etwas, dass du universell in allen Schichten findest. Es ist ja nicht so, dass 'die Reichen' ultrazufrieden sind mit Typen wie Spahn oder Lindner.

[–] [email protected] 3 points 2 weeks ago (1 children)

Das Problem ist an der Stelle, dass der Aufstieg innerhalb einer Partei nicht nur vom persönlichen Engagement abhängig ist, er muss auch zugelassen werden.

Der Nachwuchs wird ja auch von oben selektiv gefördert, was dann in einer CDU eben dazu führt, dass ein Amthor weiter kommt, aber jemand anderes nicht.

[–] [email protected] 2 points 2 weeks ago

Das stimmt! Gleichzeitig ist es genau das, was den Niedergang einer Partei hervorruft. Das siehst du zb an der SPD, wo nicht etwa ein beim Wähler beliebter Pistorius aufgestellt wird, sondern der intern vernetzte Scholz. Oder an der FDP, wo der gelbe Porschefürst ein Christian-zentrisches Machtgefüge aufgebaut hat. Beide wurden abgestraft. Beide müssen sich irgendwann neu erfinden und alte Strukturen aufbrechen.

Umgekehrt hat die Linke einen Generationswechsel eingeleitet, der frischere Ideen zumindest in Aussicht gestellt hat. Beim Wähler kam das an.

Die Union hat eine immense Machtbasis und entsprechend viel Momentum. Aber auch sie wird sich ruinieren, wenn nur noch Menschen wie Spahn, Söder oder Amthor an der Spitze sitzen.

[–] [email protected] 1 points 1 week ago (1 children)

Das finde ich etwas kurz gedacht. Wenn jetzt bei der nächsten Wahl die beste der schlechten Möglichkeiten die überwältigende Mehrheit der Stimmen bekommen würde, würden die anderen Parteien dann weiter schlechte Kandidaten aufstellen? Ich denke nicht. Der aktuelle Zustand ist ja nur so, weil der Wähler schlechte Kandidaten eben nicht abstraft sondern sogar belohnt. Natürlich gibt es Wählermanipulation und in Parteien kommen nur bestimmte Personen nach oben, aber irgendwie geht mir das ganze zu sehr Richtung "Volkswille".

[–] [email protected] 2 points 1 week ago (1 children)

Das bedeutet doch flapsig gesagt: Demokratie würde schon gut funktionieren, wir brauchen nur bessere Bürger.

Etwas politisch korrekter würde man "eine bessere politische Bildung der Bevölkerung" fordern. Das Problem ist halt, dass man Menschen nicht wirklich zu Bildung zwingen kann (Schulen versuchen das ja tagtäglich). Vor der Wahl auch nur mal kurz den Wahl-o-mat zu benutzen ist ja schon überdurchschnittlich viel Aufwand.

[–] [email protected] 3 points 1 week ago* (last edited 1 week ago)

Im Grunde schon, ist halt die Frage was man als "funktionieren" bezeichnen möchte. Demokratie, eingeschränkt durch ein paar unveräußerliche Grundrechte, ist zumindest Stand aktuell das beste politische System, wenn man Freiheit, Menschenrecht und so weiter als wünschenswert definiert.
Ich fürchte einfach es liegt in der Natur der Sache, dass sich solche Systeme in Wellen bewegen: Irgendeine Scheiße passiert -> es wird ein freiheitlich demokratisches System geschaffen -> das System erodiert weil sich immer weniger Menschen an die Scheiße erinnern und das System nicht verteidigen -> zurück auf Start. Heißt natürlich nicht, dass man nicht für die Demokratie kämpfen sollte, aber man kann Demokratie eben nicht dauerhaft gegen eine Mehrheit von Undemokraten verteidigen.

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